Rezepte gibt es zum Kochen, aber auch für Teemischungen, Salben, Cremes usw.
Ich habe auf diesem Blog für mich wichtige Rezepte aufgeschrieben unter anderem auch Teerezepte und einige Salbenrezepte.
Kräutertee Rezepte
Bei jedem Teerezept sollte man darauf achten, dass der Tee wirkt (soll einen Symptom- und einen Organbezug haben), gut schmeckt und ev. auch gut aussieht, d.h. man braucht ein:
- Grund- oder Basismittel, oder Kaiserkraut- besitzt die entscheidende Heilqualität und weist die höchste Grammzahl auf.
- ein Adjuvans oder Ministerkraut- unterstützt und begleitet das Kaiserkraut in seinen Aufgaben.
- ein Korrigens oder Offizierskraut- wirkt den unerwünschten Wirkungen der ersten beiden Kräutern entgegen und verbessert ev. den Geschmack oder die Verträglichkeit.
- ein Füllmittel oder Botschaftskraut– hat einen Organbezug oder verhält sich neutral. Alternativ kann man auch einen Sirup nehmen oder die seelische Komponente hineinbringen, Rücksicht auf Geschmack. Pflanzen mit Blattmasse und ev. gutem Aussehen.
Wichtig sind auch eine ausführliche Gebrauchsanweisung und eine genaue Bezeichnung der Pflanze und der verwendeten Teile, sowie die Dosierung wie lange, wie oft, wie viel.
Teezubereitungen
Heilpflanzentees sollten immer möglichst frisch zubereitet werden. Wichtig ist dabei die Art der Zubereitung, die Zeit, ob frische oder getrocknete Pflanzen und die Menge der verwendeten Drogen, damit die heilsamen Inhaltsstoffe der Pflanzen auf bestmögliche Weise gelöst werden und ihre Wirkung entfalten können.
Voraussetzung für einen wirksamen Arzneitee ist qualitativ hochwertige, einwandfreie, im besten Fall aus kontrolliert biologischen Anbau stammende, bzw. selbst gesammelte Ware.
- Ein Infus ist ein heißer Aufguss, die häufigste Art der Zubereitung. Er eignet sich vor allem für zarte Pflanzenteil und Pflanzen mit gut wasserlöslichen Wirkstoffen.
- Ein Mazarat ist ein Kaltwasserauszug und wird vor allem für schleimhaltige Drogen wie z.B. Eibischwurzel verwendet. Diesen Tee sollte man bald nach der Zubereitung von 1-5 Stunden trinken, da sich sonst Keime entwickeln können.
- Ein Dekokt ist eine Abkochung die vor allem für harte bis sehr harte Pflanzenteile wie Wurzeln und Rinden eignet.
Salben- und Cremerezepte
Bei den Salbenrezepten wird eine Grundkenntnis der hygienischen Bedingungen und der Vorgangsweise bei der Herstellung vorausgesetzt. Eine Salbe selber herzustellen ist viel Arbeit, es lohnt sich aber, vor allem wenn man sich die Zeit dazu nimmt und seine positive Energie einfließen lässt, die heilsame Wirkung verstärkt sich dann.
Kräuteressig
Man nimmt frische oder getrocknete Kräuter und einen guten, biologischen Wein- oder Apfelessig mit 5% Säuregehalt, gibt das Ganze in eine Flasche und lässt das Ganze an einem hellen Ort 2 Wochen ziehen, dann ev. abseihen.
Essig galt schon im Mittelalter als Heilmittel, er wurde nicht nur innerlich angewandt, es gab auch verschiedenste Einreibungen und Wickel mit Essig, auch zur Desinfektion von medizinischen Geräten wurde Essig verwendet.
Kräuter- oder Medizinalweine
Man nimmt dazu 1 Teil frisches Kraut/ Wurzel und 10 Teile Wein und lässt das Ganze dann 2-20 Tage, je nach Rezept ziehen, dann abfiltern.
Kräuterkissen
Hier wirken vor allem die ätherischen Öle der Pflanzen. Die Herstellung ist ganz einfach, man mischt die getrockneten Blüten und Blätter, harte Pflanzenteile aussortieren und gibt das Ganze in einen Leinensack. Kann entweder trocken verwendet werden oder wie beim Heublumensack über Dampf erwärmt und aufgelegt werden.
Kräuter- und Gewürzsalze
Man nimmt ca. 15% getrocknete Kräuter und 85 % Salz, vermischt und vermahlt das Ganze.
Kräuterzucker
Auch hier nimmt man ca. 15% getrocknete Kräuter und 85% Weißzucker oder Vollzucker und vermahlt das Ganze in einer Mühle.
Kräuterliköre
Man setzt Alkohol (Obstler, Korn oder Wodka) zusammen mit den Kräutern in einer weithalsigen Flasche an, stellt das Ganze für ca. 3 Wochen in die Sonne, filtriert dann und vermischt den Ansatz 1:1 mit Zuckerwasser. Für das Zuckerwasser wird 1 l Wasser und ½ kg Zucker aufgekocht und ausgekühlt.
Milchauszüge
Im Milchauszug werden wasser- und fettlösliche Wirkstoffe gelöst, wie z.B. bei der Salbeimilch. Dazu schneidet man getrocknete oder frische Pflanze in kleine Stücke, kocht das Ganze in der Milch aus und lässt es 5 Minuten ziehen, bevor man abseiht. Die erwähnte Salbeimilch lindert den Husten.
Ölauszüge
Der Kräuterölauszug ist ein Auszug der fettlöslichen Wirkstoffe durch hochwertiges Öl wie Oliven-, Raps-, Sonnenblumen- oder Leinöl.
Kräuteröle können sowohl für äußerliche Anwendungen in Form von Ölen wie dem Johanniskrautöl, als kosmetisches Öl oder als Kräuteröl in der Küche verwendet werden. Außerdem können sie zu Salben und Cremen weiter verarbeitet werden.
Sirupe
Kräutersirup wird durch Zucker haltbar gemacht und enthält daher relativ viel Zucker. Man gibt die Kräuter, Wasser, Zucker und die Zitronensäure in ein Gefäß, lässt das Ganze 2-3 Tage stehen, seiht ab, erhitzt eventuell auf 70 -75 °C und füllt in saubere Flaschen. Man nimmt pro Liter Wasser 1-1,5 kg Zucker.
Tinkturen
Alkoholische Auszüge aus getrockneten oder frischen Pflanzen hergestellt werden.
- Für Urtinkturen nimmt man 1 Teil frische Pflanze + 2 Teile Alkohol (ca. 45 vol%).
- Für Tinkturen 1 Teil getrocknete Pflanze + 5 Teile Alkohol (ca. 45 vol%).
Alkohol erhöht die Durchlässigkeit der Schleimhäute, deshalb werden Wirkstoffe aus Tinkturen sehr gut resorbiert.