Pflanzen sind Lebewesen, wie Menschen oder Tiere und für uns lebensnotwendig. Ohne Pflanzen keine Tiere und Menschen, denn nur die Pflanzen haben die Fähigkeit mit Hilfe des Sonnenlichtes aus Kohlendioxyd und Wasser die für sie notwendigen Stoffe zu erzeugen. Man nennt diesen Vorgang Fotosynthese, eines der Wunder dieser Welt. Möglich ist dieser Vorgang durch das Chlorophyll, das in den Blättern und Stängeln jeder Pflanze vorhanden ist. Das Chlorophyll ist ähnlich unserem Blutfarbstoff Hämoglobin, nur ist bei den Pflanzen der andere Teil Magnesium, beim Menschen ist es das Eisen.
Seit der Steinzeit werden die Pflanzen als Nahrung, Energielieferant, Werkstoff, Genussmittel und als Heilmittel genutzt, gleichzeitig tragen sie auch zur Versorgung der Atemluft mit Sauerstoff bei.
Informationen aus dem Blattgrün, den Blüten, Samen und Früchten von frischen und unverfälschten Pflanzen helfen den Körperzellen störungsfrei zu funktionieren und blitzschnell zu reagieren, wenn im Körper etwas nicht stimmt. Eine frische, natürlich gewachsene Pflanze gibt ihre ganze Lebenskraft, während haltbar gemachte und veränderte Pflanzen Nahrungsmittel, aber keine „Lebensmittel“ sind.
Über Pflanzen
Alles Leben ist aus dem Wasser entstanden. Die ersten Lebewesen, die das Wasser verlassen und das Land besiedelt haben, waren einfach gebaute Sporenpflanzen ohne Blüten wie Farne, Moose und Algen.
Pflanzen sind eine große Gruppe von mehr als 400 000 Lebewesen. Sie erzeugen ihre Nahrung aus der unbelebten Materie mit Hilfe der Photosynthese selber, d.h. sie sind autotroph (sich selbst ernährend), im Gegensatz zu den heterotrophen Lebewesen (von organischen Stoffen ernährend, die von einem anderem Lebewesen stammen) wie Tiere und Menschen.
Ein weiterer Schritt war die Entwicklung von Samenpflanzen, die heute in Nacktsamer und Bedecktsamer unterschieden werden. Bedecktsamer haben ein Behältnis zum Schutz der Sporen in den Blüten geschaffen.
Bis zum Auftauchen der Blütenpflanzen war die Beförderung der Pollen durch den Wind die Regel. Die Entwicklung der Bedecksamer hat sich parallel mit der Evolution der Insekten vollzogen.
Jeder Same enthält ein Nährgewebe, eine Samenschale und den Keimling. Die Blätter des Keimlings werden als Keimblätter bezeichnet.
Einkeimblättrigkeit und Zweikeimblättrigkeit
In der Pflanzensystematik werden alle Pflanzen in diese zwei Hauptgruppen unterteilt.
Einkeimblättrige
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•das sind all diejenigen Pflanzen, die mit nur einem Keimblatt auf die Welt kommen.
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•Ihre Blätter weisen immer eine lineare Struktur der Blattnerven (Adern) auf, das heißt, sie laufen nicht netzwerkartig, sondern parallel.
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•Sie haben kein sekundäres Dickenwachstum, bilden also keine Jahresringe. In den Leitungs- bahnen liegen das Holzteil und der Bastteil zwar in Bündeln zusammen, diese Bündel sind aber im Stamm verteilt, und bilden keine Jahresringe.
Typische Vertreter sind alle Palmen und alle Gräser, auch Bambus, so wie auch Orchideen, Schwertliliengewächse usw.
Zweikeimblättrige
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•das sind alle Pflanzen, die mit zwei Keimblättern aus dem Samenkorn treiben.
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•Man erkennt sie immer leicht an der netzwerkartigen Struktur der Blattnerven (Adern).
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•Typisch ist für Sie auch, dass sie ein sogenanntes sekundäres Dickenwachstum haben, also Jahresringe bilden. Diese Ringe werden aus den Leitungsbahnen gebildet, da das Holzteil und der Bastteil in Ringen zusammen um das Kambium (ist ein junges, teilungsfähiges Gewebe) gegliedert sind. Teilt sich das Kambium, entstehen neue Jahresringe. Nach außen entsteht durch den Bastteil, dem Phloem, die Rinde. Nach innen wächst mit dem neuen Holzteil, dem Xylem, ein neuer Jahresring aus Holz.
Zweikeimblättrige Pflanzen werden als höhere Pflanzen betrachtet, also als weiter entwickelt als Einkeimblättrige.
Typische Vertreter sind im Allgemeinen stärker verzweigte Pflanzen wie Ahorn, Linde, u.ä. sowie Rosengewächse, Korbblütler, Asterngewächse und andere.
Wirkstoffgruppen
Im Gegensatz zu den Tieren bauen Pflanzen mit Hilfe des Sonnenlichtes ihre gesamte Biomasse mit allen Inhaltsstoffen selber auf. Dabei wird zwischen primären und sekundären Inhaltsstoffen unterschieden.
Im Primärstoffwechsel werden zunächst aus Wasser und Kohlendioxid die grundlegenden Bausteine für alle folgenden Synthesewege erstellt:
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•Zucker
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•Fette
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•Organische Säuren
Diese werden dann mit Hilfe der im Wasser gelösten Nährstoffe zu komplexen Verbindungen, den sogenannten sekundären Inhaltsstoffen umgebaut. Für die Bildung der etwa 60 000!! in höheren Pflanzen bekannten sekundären Inhaltsstoffen wird nur eine begrenzte Anzahl von Molekülbausteinen verwendet, so dass sie sich in wenigen chemisch definierten Stoffklassen zusammenfassen lassen.
Zwei große Stoffklassen stellen die
1.Phenylpropanoide und Phenole mit
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• Salicylate
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• Arbutin
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• Cumarin
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• Flavanoide
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• Anthozyane
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• Gerbstoffe und die
2. Terpenoide mit
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• Ätherischen Ölen
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• Bitterstoffe
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• Saponine
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• Herzwirksame Glykoside.
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• Harze dar und
3. andere Biosynthesewege
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• Antranoide
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• Alkaloide
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• Senföle
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• Kohlenhydrate/Pflanzenschleime
Innerhalb der Stoffklassen sind die Inhaltsstoffgruppen nach zunehmender Molekülgröße ge- gliedert. Die Molekülgröße hat wiederum Einfluss auf die Eigenschaften der Inhaltsstoffe. Das geht bei phenolischen Verbindungen von kleinen nichtfarbigen Molekülen wie Salicylate oder Arbutin über die farbigen Flavanoide bis zu den sich verknüpfenden dunkelfarbigen Gerbstoffen. Die Terpenoide reichen von den kleinen flüchtigen Strukturen ätherischer Öle bis zu den nichtflüchtigen, wasserlöslichen Bitterstoffen und den großen, komplexen Strukturen der Saponine und der herzwirksamen Glykoside. Die Entwicklung von kleinen zu größeren, komplexen Strukturen entspricht den natürlichen Biosynthesewegen (Bildungswege pflanzlicher Inhaltsstoffe) in den Pflanzen. So ist es verständlicher, dass in manchen Pflanzenfamilien verschiedene Inhaltstoffgruppen aufgrund ihres gemeinsamen Biosyntheseweges zusammen auftreten (z.B. ätherische Öle und Bitterstoffe bei den Asterngewächsen).