Alpenampfer oder Foisn

Der Alpenampfer (Rumex alpinus)

Der Alpenampfer oder die Foisn, wie er im Pinzgau heißt ist bei Bauern nicht sehr beliebt. Er ist ein Knöterichgewächs und  kommt aus der gleichen Familie wie der Rhabarber. Aufgrund seines hohen Oxalgehalts und weil er vor allem auf gut gedüngten Stellen wächst, wird er vom Vieh nicht gerne gefressen. Der Ampfer hat ein sehr widerstandsfähiges, bis zu 2 m in die Tiefe reichendes Rhizom, die Samen sind mehr als 10 Jahre keimfähig. Er gilt daher als lästiges und schwer auszurottendes Weideunkraut.

Er wurde früher sowohl als Nahrung als auch volksheilkundlich genutzt. Blätter als Auflagen bei Hautekzemen und zur Beschleunigung der Wundheilung, kühlend bei Sonnenbrand und Insektenstichen. Samen bei Durchfall von Tieren. Auch zu Tabak wurde er gemischt.

Gestern war ich auf einem Vortrag vom Hollersbacher Kräutergarten im Klausnerhaus in Hollersbach zum Thema „Foisn“. 2 Vortragende aus Oberösterreich, Gabriele Bernauer, eine Hebamme und Elke Liebl, eine DGuKs und Biobäurin. Sie haben uns ihre jetzige Sicht auf den Amper dargelegt und mit uns ein Ampferhydrolat und eine Salbe gemacht.

  • Für sie ist der Ampfer ein Kind unserer Zeit.
  • Er wächst überall dort, wo Überfluss (an Dünger) ist, wie auch der Mensch (der heute auch alles im Überfluss hat).
  • Er ist ein Anzeiger für saure Böden- (auch wir sind „sauer) unterwegs, vor allem auf Grund unserer Ernährung.
  • Auch wir breiten uns aus, ohne Rücksicht auf Verluste (der Natur). Er hat große Blätter, wir das Selbstbewusstsein, dass alles was wir tun richtig ist.
  • Doch der Ampfer hat auch einen starken Lebenwillen, er hat tiefe Wurzeln und greift weit nach unten, dort wo Reserven sind, Nährstoffe. Der Ampfer hat Vertrauen, holt sich die Kraft, wo sie noch ist. Und rund um seine Wurzeln entsteht ein anderes Milieu- es wird alkalisch- und dieses Milieu neutralisiert den Boden.
  • Darum ist der Ampfer auch in der Lage, wertvolle Spurenelemente wie das Selen, wieder für den Boden und damit für den Menschen verfügbar zu machen.
  • Die Wurzeln vermehren sich, brechen den verhärteten Boden auf. Seine Wirkstoffe lösen auch bei und etwas auf und befreien. Es kommen wieder Kräfte zum Fließen, neue Verhaltensweisen entstehen, man wird flexibel!
  • Darum hilft uns der Ampfer bei festgefahrenen und verhärteten Zuständen. Er lindert das Gefühl der Ausweglosigkeit, der Machtlosigkeit der Verzweiflung.
  • Er hat biegsame Wurzeln, die für Flexibilität stehen und doch eine tiefe Verwurzelung, so wie wir. Wenn wir uns unserer Verwurzelung bewusst sind und genug Selbstliebe haben, können wir uns auch gegen andere abgrenzen. Und Abgrenzen können ist sehr wichtig, weil ich nur so mein Eigenes finden kann!

Das ist ein Auszug der Gedanken von Elke Liebl und darin kommt sehr gut zum Ausdruck, wie wichtig unsere Sichtweise ist. Wenn ich etwas „da sein lasse“, nicht mehr bekämpfe sondern nutze, dann kann vielleicht wieder etwas Neues entstehen…, anderes.

Das Ampferhydrolat aus seinen Wurzeln ist ein Extrakt seiner Persönlichkeit und seiner Wirkstoffe und kann vor allem stressgeplagte Menschen helfen. Sie können sich besser abgrenzen und werden stärker, wenn sie das Hydrolat dort hin sprühen, wo sie sich schützen wollen.

Die Ampfersalbe soll bei Vernarbungen helfen.

Auch ein Räuchern des Ampfers ist empfehlenswert.

Alpen AmpferAlpenampfer

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Über Innergebirg

Mein Zuhause ist „Inneralpin“, das heißt in einem Tal der Hohen Tauern auf der „Sonnseite“. Beruflich bedingt- ich bin Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester- habe ich ein Interesse am gesund werden und bleiben. Vor einigen Jahren habe ich dann die Ausbildung zur TEH Praktikerin gemacht, aus Interesse und Liebe zur Natur und versuche nun mein Wissen durch Fortbildungen und gute Literatur zu vertiefen. Durch den TEH Verein (TEH= traditionelle europäische Heilkunde) bin ich auf das alte und fast vergessene Wissen unserer Vorfahren aufmerksam geworden. Durch diesen Blog sehe ich die Möglichkeit mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten und unser Wissen und Erfahrung auszutauschen und zu teilen, denn ich habe das Gefühl, das Interesse an „Lebensmittel“ und natürlichen Heilmitteln zur Unterstützung der Gesundheit wächst wieder.

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