Beikraut/Unkraut jäten
Ein unglaublicher Winter bis jetzt. Warm, wenig Schnee, (fast) keine Kälte. Im Süden, auf der anderen Seite des Tauernhauptkammes haben sie Schnee im Überfluss, bei uns ist es seit Mitte Dezember viel zu warm, nur Ende Jänner waren einige Tage kalt und es fiel etwas Schnee.
Im Frühbeet hatten wir bis jetzt immer genug Petersilie und jetzt treibt sogar der Schnittlauch aus.
Den Griechen galt die Petersilie aus der Familie der Doldenblütler als ein heiliges Kraut mit Wunderkräften und auch Hildegard von Bingen kannte die harntreibende Wirkung und beschrieb in der „Physica“ ihre Verwendung als Herzwein.
Herzwein
Zutaten: 10 Stück Petersilienstängel, 1-2 EL Weinessig, 100 g Honig, 1 l Weißwein.
Zubereitung und Anwendung: Die Stängel im Wein/Essig-Gemisch 10 Minuten köcheln lassen. Dann den Honig einrühren, noch einmal kurz aufkochen, abseihen und heiß in Flaschen abfüllen. 3-mal täglich 1 Likörglas für 1-3 Wochen.
Petersilie wurde lange Zeit eher achtlos genutzt und über alle möglichen Speisen gestreut. Dabei sollte man zwischen den dekorativ gekräuselten Sorten, die weniger würzig sind und den glattblättrigen mit dem charakteristischen Geschmack unterscheiden. Auch die Wurzeln sind ein würziges Gemüse, will man allerdings die Blätter zum würzen verwenden, sollte man Blattpetersilie verwenden, die nur kleine Wurzeln machen.
Petersilienblätter sind eine ausgezeichnete Eisenquelle, daher sollten vor allem Frauen immer wieder Gemüsebrühen zu sich nehmen, in denen reichlich grüne Petersilie mitgekocht wurde. Auch Schwangere können solche Suppen empfohlen werden, frische Petersilienblätter sollten eher sparsam verwendet werden, da die ätherischen Öle möglicherweise abortiv wirken können. Durch das Kochen werden diese aber zerstört. Außerdem liefert die Petersilie Mangan und Calcium.
In der Phytotherapie gilt die Petersilie als harntreibendes Mittel. Die Wirkung wird auf Apiol, einem Bestandteils des ätherischen Öles, zurückgeführt. Apiol in bestimmten Dosen kann aber auch eine abortive Wirkung haben, was oft mit dem Tod von Mutter und Kind endete.
„Petersil hilft den Männern aufs Pferd, den Frauen unter die Erd“
Dieser Spruch weist auf die anregende Wirkung bei den Männern hin und auf die Gefahr bei den Frauen. Besonders geeignet ist die Petersilie für eine Durchspülungstherapie, da der Tee aus den Blättern einen sanften, harntreibenden Effekt ausübt. Sanft deshalb, weil Petersilie den Mineralienhaushalt nicht durcheinander bringt. Den Flavanoiden in den Blättern wird darüber hinaus Gefäß abdichtende und entzündungshemmende Eigenschaften zugesprochen.
Die Blätter der roten Rüben schmecken übrigens sehr gut in einem Smoothie mit Apfel, Banane und Orangensaft- eine richtige Vitaminbombe.
Mit dem Beikraut/Unkraut sind vor allem die Mohnpflänzchen gemeint, die passen um diese Zeit nicht.