Kokosöl

Kokosöl

Kokosöl oder Kokosnussöl, auch Kokosfett genannt, ist ein bei Raumtemperatur festes, weißes bis weißlich-gelbes Pflanzenöl, das aus Kopra, dem Nährgewebe der Kokosnuss (Frucht der Kokospalme), gewonnen wird. Kokosnüsse sind reich an Nährstoffen und eine gute Quelle für Eisen, Phosphor, Zink und andere Mineralien und Vitamine, solange es nicht raffiniert ist. Das gilt auch für Kokosmilch und das Fruchtfleisch der Kokosnuss, gleichgültig ob frisch oder getrocknet, z.B. als Flocken. Kokosnussöl riecht mild, wachsartig und frisch mit einer leichten Kokosnote. Kokosöl ist ein bei Raumtemperatur festes Pflanzenöl, dessen Schmelzbereich bei etwa 20 bis 25 °C und dessen Rauchpunkt bei ca. 194 °C liegt. Wegen des relativ hohen Anteils an gesättigten Fetten wird es nicht so schnell ranzig und hält mindestens 2 Jahre.

Kokosöl wird durch das Pressen des frischen Fruchtfleischs gewonnen. Das Öl besteht zu etwa 86% aus gesättigtem Fett; der Rest ist eine Mischung aus 6 % einfach und 2 % mehrfach ungesättigten Fetten sowie einer geringen Menge an Phytosterolen, die zu den Bestandteilen der als Cholesterinsenker eingesetzten Statine gehören.

Kokosnussöl wird vom Körper leicht aufgenommen. Es erhöht die Resorption bestimmter Vitamine und Mineralien sowie anderer wichtiger Nährstoffe. Es besteht zu einem Großteil aus gesättigtem Fett, davon großteils mittelkettige Fettsäuren, die direkt vom Darm aufgenommen und nicht als Fett gespeichert werden. Es ist cholesterinfrei (solange es ungehärtet ist) und enthält eine geringe Menge an Omega 6 Fettsäure, aber keine Omega 3 Fettsäuren. Diese muss man zusätzlich aufnehmen, indem man entweder Lachs, Fischöl oder Lebertran isst oder Leinsamen, Leinöl oder Walnüsse zu sich nimmt. Kokosöl wird vom Körper schnell aufgenommen und dient als Energiequelle für Körper- und Gehirnzellen. Laurinsäure macht etwa 50 Prozent der in Kokosnüssen vorkommenden Fettsäuren aus, sie wird im Körper in das gegen Viren, Bakterien und Protozoen wirkende Monolaurin umgewandelt.

In der Leber wird ein Teil der mittelkettigen Fettsäuren (Triglyceride) in Keton umgewandelt. Es kann neben der Glukose helfen, den Energiebedarf des Gehirns zu sichern.

Fett ist einer der 3 Makronährstoffe unserer Ernährung, die anderen sind Eiweiß und Kohlehydrate. Fast alle Nahrungsmittel enthalten einen oder mehrere dieser 3 Grundbestandteile, doch Fett ist bei weitem die größte Energiequelle. Darüber hinaus brauchen wir Fett, um viele unserer inneren Organe „auszupolstern“ und als Wärmeisolierung zum Schutz gegen Kälte. Man unterscheidet kurz- (weniger als 6), mittel- (6-12) oder langkettige (14-22) Fettsäuren, je nachdem wie viele Kohlenstoffatome sich in der Kette befinden. Jede Art der Fettsäuren verhält sich etwas anders hinsichtlich der Menge, die (wenn überhaupt) in Ketone umgewandelt wird und hinsichtlich ihrer Funktion im Körper.

Kurz- und mittelkettige Fettsäuren werden leichter verdaut als lang- und sehr langkettige. Nach ihrer Freisetzung aus der Nahrung (durch Verdauungsenzyme) werden sie unmittelbar vom Darm resorbiert und direkt zur Leber transportiert. In der Leber wird ein Teil der Fettsäuren in Ketone umgewandelt, ein Teil wird direkt in den Blut- oder Lymphkreislauf freigesetzt, zu anderen Geweben transportiert und als Energie genutzt. Mittelkettige Fettsäuren kommen hauptsächlich in Kokosöl, Palmkernöl und Fett von Kuhmilch- und Ziegenmilchprodukten vor.

Abgesehen von der Länge ihrer Kette kann eine Fettsäure entweder „gesättigt“ oder „ungesättigt“ sein. Wenn die Kohlenstoffatome vollständig mit Wasserstoffionen besetzt sind, können sich keine anderen Atome oder Moleküle anlagern. Bei einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren fehlen 2 oder mehr Wasserstoffionen, diese Doppelbindungen sind sehr reaktionsfreudig und können z.B. von freien Radikalen besetzt werden.

Kokosöl enthält fast nur gesättigte Fettsäuren, nimmt daher keine freien Radikalen auf und es werden keine schädlichen Radikalen in die Zellmembranen transportiert. Alle Zellmembranen und etwa 60-70 % des Gehirns bestehen hauptsächlich aus Fetten.

In Studien wurde festgestellt, dass es durch die Aufnahme von Kokosöl (mittelkettige Fettsäuren) bei Menschen mit Gedächtnisstörungen zur Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit führt und die kognitive Funktion bei Diabetikern, die unter Unterzuckerung leiden, schützen kann.

Vermutlich sind diese Wirkungen darauf zurück zu führen, dass Ketone und möglicherweise auch mittelkettige Fettsäuren dem Gehirn als alternative Energiequelle (neben Glukose) zur Verfügung  stehen.

MCT Öl ist ein zu 100 % aus mittelkettigen Fettsäuren bestehendes Öl, das von Bodybildern zur Erhöhung der Muskelmasse eingesetzt wird.

Folgende Kriterien sind für ein hochwertiges Kokosnussöl wichtig:

  • Zu 100 % aus frischem Fruchtfleisch, aus kontrolliert biologischen Anbau,
  • Nicht gebleicht, desodoriert, gehärtet, raffiniert
  • Ohne Gentechnik
  • Frei von Gluten, Laktose, Transfettsäuren und von jeglichen Zusatzstoffen

Das Buch: Alzheimer vorbeugen und behandeln von Mary Newport

Vor allem die Besserung des Zustandes ihres an Alzheimer erkrankten Mannes, war für Mary Newport (amerikanische Kinderärztin) ein Ansporn sich mit diesem Thema zu befassen und die Vorteile des Kokosöls genauer zu untersuchen. In verschiedenen Forschungen gab es Hinweise darauf, dass Demenz (und Alzheimer) mit einem Problem des Glukosestoffwechsels zu tun haben könnten und damit mit einer Unterversorgung des Gehirns mit Energie über Jahre oder Jahrzehnte hinweg. Eine Gruppe um De la Monte von der Brown University prägten dafür den Begriff Diabetes vom Typ 3“. Sie erklärten, Alzheimer sei eine Form des Diabetes, von der speziell das Gehirn betroffen sei, entstanden durch Insulinmangel und Insulinresistenz des Gehirns.

Auch Mary Newport spricht in erster Linie von einer Ernährungsumstellung hin zu einer Vollwertkost, vor allem durch Reduzierung der Kohlenhydratmenge, Gewichtsabnahme und die Aufnahme von Kokosöl als „Ersatzenergiespender“ in Form von Keton.

Die folgende Empfehlung gilt für jemanden, der bereits an Demenz oder Alzheimer erkrankt ist, 3x täglich deshalb, um einen gewissen Spiegel im Körper zu erreichen. Wer sich nur gesund ernähren und vorbeugen möchte, kann Kokosöl auch in den Speiseplan einbauen, indem er anderes Fett damit ersetzt.

  • 1 Esslöffel Kokosöl entspricht in etwa 4,5 EL Kokosmilch oder 1/3 Tasse Kokosett.
  • Zuerst mit 1 TL täglich beginnen, wenn es gut vertragen wird (Durchfall möglich), auf 4-5 EL täglich steigern. Nicht zusätzlich einnehmen, sondern die anderen Fette damit ersetzten.

Unter einer vollwertigen Ernährung versteht Mary Newport, den Verzicht auf alle verarbeiteten, konservierten und raffinierten Lebensmittel und die Entscheidung für eine biologische Vollwerternährung (ähnlich der Ernährungstherapie nach Anemueller oder nach Hildegard von Bingen).

Dazu gehören: eine Vielfalt an frischem Obst und Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte, Vollgetreide (Dinkel) naturbelassene Öle, Wildfisch und vollfette Kuh- oder Ziegenmilch, Eier, Geflügel und das Fleisch von Gras fressenden Weidetieren.

Kokosöl kann jedes feste oder flüssige Öl beim Backen und Kochen ersetzen. Will man es über 180°C erhitzen, sollte man etwas Olivenöl dazu geben.

Für eine Salatmarinade z.B. wird das Kokosöl zuerst bei etwa 30-40 ° geschmolzen und dann mit einem Öl cremig verrührt, so macht es keine Klümpchen.

Gut schmeckt auch ein Lachsfilet mit Spargel, mit reichlich Kokosöl bepinseln und im Rohr gebacken. Als Beilage passen gut Petersilienkartoffeln.

Quelle: Alzheimer vorbeugen und behandeln von Mary Newport, VAK Verlags GesmbH

Ich glaube, gerade bei den Alzheimer und Demenzerkrankungen sollte man auf jede Möglichkeit schauen, eine Besserung des Zustandes zu erzielen, denn die Belastung ist gerade bei diesen Erkrankungen sowohl bei den Betroffenen als auch bei Angehörigen und Pflegenden sehr groß. Falls es über die Ernährung einen Weg gibt, würde ich ihn nützen. Da ich den Geruch von Kokosnussöl liebe, ersetze ich schon seit einiger Zeit Fette bei der Zubereitung von Speisen, beim Anbraten oder in der Salatmarinade.

Vorbeugen kann nie schaden…..

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Über Innergebirg

Mein Zuhause ist „Inneralpin“, das heißt in einem Tal der Hohen Tauern auf der „Sonnseite“. Beruflich bedingt- ich bin Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester- habe ich ein Interesse am gesund werden und bleiben. Vor einigen Jahren habe ich dann die Ausbildung zur TEH Praktikerin gemacht, aus Interesse und Liebe zur Natur und versuche nun mein Wissen durch Fortbildungen und gute Literatur zu vertiefen. Durch den TEH Verein (TEH= traditionelle europäische Heilkunde) bin ich auf das alte und fast vergessene Wissen unserer Vorfahren aufmerksam geworden. Durch diesen Blog sehe ich die Möglichkeit mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten und unser Wissen und Erfahrung auszutauschen und zu teilen, denn ich habe das Gefühl, das Interesse an „Lebensmittel“ und natürlichen Heilmitteln zur Unterstützung der Gesundheit wächst wieder.

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