Küchenapotheke für Schnupfen & Co.

Küchenapotheke für Schnupfen & Co

Der Herbst ist da, das Wetter wird kühler und feuchter, Schnupfen & Co. treten vermehrt auf. Hier eine Sammlung von hilfreichen Rezepten mit Zutaten aus der Küche und anderen Maßnahmen.

Gesundheitsförderung für die Atemwege

Durch verschiedene Maßnahmen kann die Widerstandskraft gesteigert werden:

  • Genügend Schlaf
  • Ernährung, z.B. Hühnersuppe
  • Bewegung
  • Sauna
  • Kneippanwendungen: kalte Waschungen, kalte Armbäder, kalter Gesichtsguss
  • Propolis in Honig oder als Tropfen
  • Heublumen- oder Thymianfußbad

Erste Maßnahmen bei einer Erkältung

  • 2 bis 3 Liter heiße Flüssigkeit hilft zu Beginn der Erkältung, um den Schleim flüssig zu halten und den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Am besten bei den ersten Anzeichen einen schweißtreibenden Tee (Holunder, Lindenblüten) trinken.
  • Ruhe fördert und beschleunigt die Heilung.
  • Bittermittel: die Bitterstoffe stärken, unterstützen Schweißbildung und Stoffwechsel, deshalb werden bitteren Wurzeln wie Enzian oder Meisterwurz kräftigende Wirkungen nachgesagt.
  • Inhalieren: Inhalationen feuchten die Schleimhäute an und lindern Husten und Halsschmerzen.

Kulinarisch

Apfel- Kren

  • Einen Apfel (z.B. Boskop) und ein Stück Kren fein reiben, vermischen und langsam essen. Hilft bei Nebenhöhlenentzündungen und grippalen Infekten, die Inhaltsstoffe des Krens sind durchblutungsfördernd und erleichtern das Abfließen des Schleims.

Thymian-Knoblauch-Butterbrot

  • Ein kleines Stück Brot mit Butter und Honig bestreichen, dick Thymian drüber streuen und 1/2 gequetschte Knoblauchzehe drauflegen. 3x tgl. essen. Der Thymian löst Sekrete, verflüssigt den Schleim und erleichtert das Abhusten. Der Knoblauch ist ein wichtiger Bestandteil des Rezepts: er steigert die Abwehrkräfte, hemmt das Wachstum von Krankheitserregern und beugt Erkältungskrankheiten vor.

Tee

Kamillen-Zitronen Tee

Bei Stimmverlust: 1 l Kamillentee mit dem Saft von1-2 Zitronen, wenn abgekühlt, dann mit Honig gesüßt trinken.

Wickel und Auflagen

Halswickel mit Zitronenwasser

  • Wirkung: die Zitrone wirkt zusammenziehend, dadurch sekretionsanregend, gewebestraffend, wärmeentlastend und erfrischend. Anwendung z.B. bei Halsentzündung mit Brennen und Schluckschmerzen, Bronchitis.
  • Durchführung: ½ biologische Zitrone einschneiden, in eine Schüssel legen und mit 500 ml 70 Grad heißem Wasser überbrühen, gut ausdrücken und wieder ins Wasser geben. Substanztuch ins Zitronenwasser legen, auswringen und auf Hals legen, Trockentuch darüber und mit Innen- und Außentuch einwickeln.
  • Dauer: ca. 30 Min. belassen, entfernen und noch 30 Min. nachruhen.

Kartoffelauflage

  • Wirkung: durch die sanfte Wärme hustenlindernd und schleimlösend. Bei Bronchitis und Husten. Durchführung: gekochte Kartoffel werden gleichmäßig auf Küchenkrepp ca. 1 cm verteilt und mit Krepp abdecken. Mit Wickeltuch fixieren. Achtung nicht zu heiß auflegen. Dauer: solange es als angenehm empfunden wird.

Topfenauflagen

  • Wirkung: Topfen wirkt bei akuten, entzündlichen Prozessen entlastend, kühlend und schmerzlindernd.
  • Anwendungsgebiete: Brustwickel bei Bronchitis und Lungenentzündungen, Brustdrüsenentzündung, Halsentzündung mit Fieber.
  • Material: 250 biologischen Magertopfen (zimmerwarmer Topfen), Mullgaze oder Küchenrolle. Innentuch (ev. Geschirrhandtuch) Außentuch (Frotteehandtuch). Keine Wolle, da diese durch die austretende Flüssigkeit hart wird und unangenehm riecht.
  • Vorbereitung und Durchführung: je nach Größe der zu behandelnden Stelle Mullgaze richten, Topfen ca. ½- 1 cm dick darauf streichen, ev. noch Zitronensaft oder Arnikatinktur darauf träufeln. Topfenpäckchen auf entsprechende Stelle legen, mit Tüchern fixieren.
  • Dauer: solange es angenehm ist oder bis der Topfen trocken wird. Die Haut nach dem Entfernen mit körperwarmen Wasser abwaschen und trocknen. Nachruhe: 15-30 Minuten.

Zwiebelauflage

  • Wirkung: stark schmerzstillend, abschwellend und entzündungshemmend. Bei Ohrenschmerzen, als Fußsohlenauflage bei grippalen Infekten.
  • Durchführung Ohrenschmerzen: Zwiebel klein schneiden, in Söckchen oder Schlauchverband geben, mit der Hand den Saft auspressen, erwärmen, um das Ohr legen bis zum Ohreingang, mit erwärmter Heil- oder Baumwolle abdecken, Mütze oder Stirnband anziehen. Dauer: 30-60 Minuten, bei Bed. Wiederholen.
  • Durchführung Fußsohlenauflage: geschnittene Zwiebel auf eine Kompresse geben und auf Fußsohle legen und Socken anziehen. 20 Minuten belassen- 2-3 x täglich.

Süße Zubereitungen

Spitzwegerich Hustensaft

Hilft bei trockenen Husten, nach Bedarf 1/2 TL einnehmen.

Zutaten und Zubereitung: frisch gesammelte Spitzwegerichblätter grob schneiden und mit Honig oder Rohzucker in ein Glas schichten (ca. 1/2 cm dicke Schichten). Das Glas in der Küche stehen lassen und nach ca. 3 Monaten ausdrücken, abfiltern und in ein Glas füllen.

Spitzwegerich Zucker

Schmeckt besonders Kindern. Einfach frischen Spitzwegerich und Staubzucker miteinander verreiben und schonend trocknen. Kann auf allen Süßspeisen anstelle von normalen Zucker verwendet werden.

Salbe

Majoran Nasensalbe

Butter zu Ghee auslassen, Majoran dazu geben und Schaum abschöpfen, in kleinen Dosen im Kühlschrank haltbar, kann von Kindern selber verwendet werden.

Inhalation

TEH Inhalationssalz

Zutaten:

  • 100 g Steinsalz
  • 1 g Salbei, fein gemahlen
  • 1 g Kamille, fein gemahlen
  • 1 g Quendel, fein gemahlen
  • Ev. noch gleiche Menge Thymian, Melisse

Zubereitung, Dosierung und Anwendung: Das Steinsalz mit den Kräutern mischen. Zum Inhalieren 1 TL der Mischung in ein Viertelliter kochendes Wasser geben, kurz abkühlen lassen und bei Erkältungen und Schnupfen Nase und Mund „bedampfen“.

Über Innergebirg

Mein Zuhause ist „Inneralpin“, das heißt in einem Tal der Hohen Tauern auf der „Sonnseite“. Beruflich bedingt- ich bin Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester- habe ich ein Interesse am gesund werden und bleiben. Vor einigen Jahren habe ich dann die Ausbildung zur TEH Praktikerin gemacht, aus Interesse und Liebe zur Natur und versuche nun mein Wissen durch Fortbildungen und gute Literatur zu vertiefen. Durch den TEH Verein (TEH= traditionelle europäische Heilkunde) bin ich auf das alte und fast vergessene Wissen unserer Vorfahren aufmerksam geworden. Durch diesen Blog sehe ich die Möglichkeit mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten und unser Wissen und Erfahrung auszutauschen und zu teilen, denn ich habe das Gefühl, das Interesse an „Lebensmittel“ und natürlichen Heilmitteln zur Unterstützung der Gesundheit wächst wieder.

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