Rötegewächse

Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)Rötegewächse

Rötegewächse sind vorwiegend im tropischen Klimabereich zu Hause. Dort gibt es auch Bäume und Sträucher wie z.B. den Kaffee- Strauch und den Chinarinden Baum. In Mitteleuropa sind 4 Gattungen mit ungefähr 35 Arten heimisch, entweder Kräuter oder Stauden, relativ weit verbreitet ist die Gattung Labkraut (Galium) – der wissenschaftliche Name stammt vom griechischen „gala“ für Milch, da das Labkraut als Säuerungsmittel bei der Käseherstellung verwendet wurde.

Charakteristisch für die Familie sind:

  • Blüten: Der Blütenstand mit den sehr kleinen Blüten ist meistens eine Rispe, seltener auch einmal ein Köpfchen.
  • Blätter: Die Blätter sehen aus wie mehrblättrige Wirtel. Bei den Blattquirlen handelt es sich um gegenständige Blätter, deren Nebenblätter genau so aussehen wie die Laubblätter, man spricht daher von  „Scheinquirlen“.
  • Früchte: Die Früchte zerfallen zur Reifezeit in 2 Teilfrüchte. Die gebogenen Borsten auf den Früchten des Klettenlabkrautes bleiben im Fell der Tiere hängen und helfen so bei der Verbreitung.

Einige typische Vertreter:

  • Echtes Labkraut: das echte Labkraut liefert einen licht- und waschechten, gelben Farbstoff, die Wurzeln färben rot, die Blüten gelb. Früher wurde es auch zur Käseherstellung und zum Aromatisieren von Speisen verwendet. Für die Herstellung von englischem Chester-Käse wird das Kraut noch heute genutzt. Das echte Labkraut unterstützt die Ausscheidung von Giften und Abfallstoffen über die Nieren und wurde daher in der Volksmedizin bei Gallen- und Nierensteinen eingesetzt.

Echte Labkraut (Galium verum),

  • Kletten Labkraut: Die Wurzeln enthalten den gleichen Farbstoff wie der Färber Krapp aus dem östlichen Mittelmeerraum, allerdings in geringerer Menge. Man findet das klebrige Labkraut in großen Beständen überall, wo es Gebüsche und Hecken gibt. Es hat so wie seine weichere Schwester das echte Labkraut viele gute Eigenschaften und sollte häufiger angewandt werden, denn es ist ein hervorragendes Reinigungsmittel für den ganzen Körper.
  • Wiesen Labkraut: Auch das Wiesenlabkraut kann wie das echte Labkraut und das Klettenlabkraut verwendet werden. Äußerlich kann es bei schlecht heilenden Wunden als Umschlag oder Salbe aufgebracht werden. Die jungen Triebspitzen und die Blüten können für Salate, Wildgemüse, Gelees, Getränke und Süßspeisen verwendet werden
  • Waldmeister: Als Standort bevorzugt der Waldmeister schattige Buchenwälder. Er verströmt im  getrockneten Zustand einen intensiven Cumarin- (Heu-) geruch. Zusammen mit Lavendel, Minze, Rosenblüten und Zitronenkraut ist er ein ideales Füllmittel für ein entspannendes Schlafkissen. In überlieferten Kräuterrezepten hieß es, der Waldmeister macht ein frohes Herz und heilt vielerlei Altersleiden. Für die Zubereitung einer Maibowle soll man die Zweige vor der Blüte einige Stunden anwelken lassen, damit sie ihr volles Aroma entfalten.

 Waldmeister (Galium odoratum)

Veröffentlicht unter Pflanzenfamilien,Rötegewächse Verschlagwortet mit permalink

Über Innergebirg

Mein Zuhause ist „Inneralpin“, das heißt in einem Tal der Hohen Tauern auf der „Sonnseite“. Beruflich bedingt- ich bin Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester- habe ich ein Interesse am gesund werden und bleiben. Vor einigen Jahren habe ich dann die Ausbildung zur TEH Praktikerin gemacht, aus Interesse und Liebe zur Natur und versuche nun mein Wissen durch Fortbildungen und gute Literatur zu vertiefen. Durch den TEH Verein (TEH= traditionelle europäische Heilkunde) bin ich auf das alte und fast vergessene Wissen unserer Vorfahren aufmerksam geworden. Durch diesen Blog sehe ich die Möglichkeit mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten und unser Wissen und Erfahrung auszutauschen und zu teilen, denn ich habe das Gefühl, das Interesse an „Lebensmittel“ und natürlichen Heilmitteln zur Unterstützung der Gesundheit wächst wieder.

Schreibe einen Kommentar