Primelgewächse
Bei uns einheimisch sind etwa 10 Gattungen mit über 30 Arten. Primelgewächse sind Kräuter oder Stauden mit meist ungeteilten Blättern, oft mit einer bodenständigen Blattrosette. Die Blätter können gegen- aber auch wechselständig sein, keine Nebenblätter.
Charakteristisch für die Familie sind:
- Blüten: 5 zählige Blüten, außer der Siebenstern hat 7 Blütenkronblätter, die 5 Kelch- und die Blütenkronblätter sind jeweils miteinander verwachsen. Die Staubblätter sind nicht untereinander sonder mit den Blütenkronblättern verwachsen. Mehrere Einzelblüten bilden einen gemeinsamen Blütenstand.
- Blätter: ganzrandig, ungeteilt, rundlich-oval bis lanzettenförmig, meist gegenständig
- Früchte: Die Frucht ist eine vielsamige, ungefächerte Kapsel, im Unterschied zu den oft ähnlich aussehenden Raublattgewächsen mit einem 4 teiligen Frchtknoten (Klausenbildung).
Einige typische Vertreter:
- Echte, duftende Wiesen- Schlüsselblume: im Gegensatz zur hohen Wald-Schlüsselblume duftend mit weitem glockenförmigen Kelch. Die Wurzel der geschützten!! echten Schlüsselblumen haben sich bei festsitzendem Husten und bei Bronchitis, sowie bei fiebrigen Erkältungen mit Kopfweh und verstopfter Nase bewährt. Auch die Blüten haben, als Tee aufgegossen, hustenlösende Wirkung. Der Tee wird auch sehr gut von Kindern vertragen. Früher wurden die Rhizome als Niespulver geschnupft. Kontraindikation ist eine bekannte Allergie gegen Primeln, ev. kann es zu Magenbeschwerden bei Einnahme der Wurzel, als Mazerat oder Tinktur, kommen.
- Gewöhnlicher Gilbweiderich: Aufrechter Stängel mit Blüten in endständigen Rispen oder Trauben. Der Gilbweiderich ist einer der wenigen heimischen Pflanzen, die den Bienen keinen Nektar, sondern Öl anbieten. Die Wildbienen nutzen diese kalorienreiche Nahrung vermischt mit Pollen als Nährpaste für die Larven und für die Isolierung der Brutzellen.
- Alpenglöckchen- Soldanella: violette, trichterförmige Blüten, die unmittelbar nach der Schneeschmelze vor allem im Gebirge wachsen.