Gehäuseschnecken

Heuer gibt es besonders viele Gehäuseschnecken und weniger Nacktschnecken (hoffentlich bleibt es so). Vermutlich haben die Gehäuseschnecken den Winter, das zuerst trockene und dann kalte Frühjahr besser überstanden. Wie weit das Gerücht stimmt, das Gehäuseschnecken die Eier von Nacktschnecken fressen weiß ich nicht, ich bin nur froh, wenn die Gemüsepflanzen einigermaßen gut überleben. Im Gegensatz zu den Nacktschnecken, die Allesfresser sind, auch Tiere sind vor ihnen nicht sicher, fressen die Gehäuseschnecken vor allem welke Nahrung.

Auf dieser Seite von Martina Berg habe ich folgende Beschreibung gefunden:

Zunächst eine kurze Vorstellung unserer zwei Hauptakteure:

Die Bänderschnecke (Cepaea) ist die bekannteste Gehäuseschnecke Deutschlands. Sie hat ein etwa 2 cm großes Häuschen, das sehr unterschiedlich gefärbt sein kann: gelb, rosarot, bräunlich, mit oder ohne schwarze Streifen. Ihr Körper hat in etwa die Farbe menschlicher Haut. Man findet sie in jedem Garten und fast jedem Fleckchen, auf dem Grünes wächst.

Baenderschnecke

Wesentlich größer ist mit einem Gehäusedurchmesser von 5 bis 7 Zentimetern und einer Körperlänge von bis zu zehn Zentimetern die Weinbergschnecke (Helix pomatia). Die Farbe ihres Hauses reicht von hellgrau bis dunkelbraun, der Körper ist beigefarben, manchmal auch grau.

Schnecken

Die Schneckengehäuse sind recht hart, sie bestehen aus Kalk. Ohne ihr Gehäuse können Gehäuseschnecken nicht überleben. Kleinere Beschädigungen können sie reparieren. Sobald aber das dünne Häutchen unter der Schale beschädigt wird, muss die Schnecke sterben. In ihr Haus zieht sich eine Schnecke zurück, um sich vor Fressfeinden, Trockenheit und Kälte zu schützen.

Erst im Alter von drei Jahren ist eine Schnecke ausgewachsen. Bis dahin baut sie ständig an ihrem Haus. Die schmalen Zuwachsstreifen kann man deutlich sehen, wie sehen wie Rillen aus. Ein neu gebildeter Hausteil ist eine Zeitlang durchsichtig und noch weich und empfindlich. Ein harter, etwas nach außen zeigender Rand ist das Zeichen für das Ende des Wachstums.

Der Schneckenkörper außerhalb des Gehäuses besteht aus dem Kopf mit einem langen und einem kurzen Fühlerpaar, dem Fuß mit dem Schwanzteil, einer Hautfalte zwischen dem Körper und dem Schneckenhaus und dem Körper mit der gut sichtbaren Atemöffnung. In den oberen, längeren Fühlern sitzen die Augen, die man als schwarze Punkte erkennen kann.

Schnecken gleiten über einen Schleimfilm, der von einer Fußdrüse erzeugt wird und ganz vorne, direkt unterhalb der Mundöffnung austritt. Mit wellenförmigen Bewegungen der Fußsohle können sie so selbst über harte und scharfe Gegenstände kriechen, ohne sich zu verletzen.

Weinbergschnecken halten sich am liebsten an schattigen und feuchten Orten auf. Um der Sonne zu entgehen, sind sie meist nachts unterwegs. Die kleineren Bänderschnecken sieht man auch oft tagsüber auf Büschen und Bäumen. Warmes Regenwetter lieben alle Gehäuseschnecken, dann sind sie sehr aktiv.

Schnecken haben viele Fressfeinde und sind daher sehr gefährdet. Für Singdrosseln, Mäuse, Igel und Laufenten sind sie leckere Nahrung. Auch wir Menschen sind Schneckenfeinde: im Garten verstreuen wir Schneckenkorn, an dem nicht nur die gefräßigen Nacktschnecken verenden. Weinbergschnecken landen zudem auch als Delikatessen auf manchen Tellern. In Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern stehen Weinbergschnecken mittlerweile unter Naturschutz.

Die Aktivitäten der Gehäuseschnecken werden von teilweise recht langen Ruhephasen unterbrochen: der Sommerruhe (auch Trockenstarre genannt) bei besonders trockener, warmer Witterung und dem Winterschlaf, der drei bis vier Monate dauert. Im Spätsommer müssen Schnecken sehr viel fressen, um den Winterschlaf gut zu überstehen. Denn während dieser Zeit leben sie nur von ihrer Substanz.

Neben allerhand Blättern, Grünzeug und verfaulten Pflanzenteilen fressen Schnecken auch Erde. Den nötigen Kalk für ihren Gehäuseaufbau raspeln sie von Steinen und Mauern ab. Das Grün wird zunächst vom Rand her angeknabbert. Im Maul wird die Nahrung dann mit der „Radula“ zerkleinert. Das ist eine mit zahllosen spitzen Zähnchen gespickte Reibplatte auf der Zunge.

Die Paarungszeit der Schnecken beginnt im Frühsommer. Schnecken sind Zwitter, sie sind Weiblein und Männlein zugleich. Jedes Tier hat sowohl Eier als auch Samen in seinen Geschlechtsorganen. Weinbergschnecken und Bänderschnecken werden mit etwa 3 Jahren geschlechtsreif.

Vor der eigentlichen Paarung zeigen Schnecken einander durch einen sogenannten Liebespfeil ihre Paarungsbereitschaft. Dieser aus Kalk bestehende, etwa 5 mm lange Pfeil wird in die Fußsohle des Partners gestoßen, wo er aber nicht steckenbleibt. Danach tritt an der rechten Kopfseite der Begattungsteil hervor. Mit dieser weißlichen Ausstülpung übergeben sie der anderen Schnecke den Samen in die Geschlechtsöffnung, die sich ebenfalls an der rechten Kopfseite befindet.

Weinbergschnecken sind übrigens sehr ausdauernde Liebhaber: ihr Vorspiel kann mehrere Stunden dauern und nach der eigentlichen Paarung schlafen sie oft mit den Fußsohlen aneinandergeklebt erschöpft ein.

Die Eier reifen innerhalb von sechs bis acht Wochen nach der Paarung heran. Die legende Schnecke sucht sich einen ruhigen Platz an dem sie mit ihrem Fuß ein Loch gräbt. In diese Höhle legt sie 30 bis 60 winzig kleine, milchglasfarbene Eier ab. Diese Arbeit ist sehr anstrengend und dauert häufig einen ganzen Tag. Danach überlässt sie die Eier ihrem Schicksal – so etwas wie Brutpflege kennen Schnecken nicht.

Innerhalb von etwa zwei Wochen entwickeln sich nun die Jungschnecken, die mit einem fertigen Gehäuse aus den Eiern schlüpfen. Zunächst fressen sie die kalkhaltige Erde ihrer Geburtshöhle. Erst nach drei weiteren Wochen graben sie sich dann endlich an die Oberfläche. Dann dauert es noch einige Wochen, bis sie dann Pflanzen fressen.

Die Häuschen der Jungschnecken sind anfangs noch durchsichtig. So kann man sehr schön beobachten, wie sich der winzige Schneckenkörper ins Schneckenhaus zurückzieht. Die Gehäuse haben zunächst nur zwei Windungen. Bei ausgewachsenen Schnecken sind es vier bis fünf Windungen.

Das Gehäuse der Weinbergschnecke wächst verhältnismäßig schnell und verfärbt sich ins Graubraune. Bänderschnecken hingegen wachsen nur langsam und ihr Gehäuse bleibt recht lange durchsichtig-beige. Erst im Spätherbst entwickeln sich aus den nahezu farblosen Schalen die schönsten rosafarbenen, gelbfarbenen oder gestreiften Häuschen. Die Farbvielfalt bei den Bänderschnecken ist sehr vielfältig.

Weinbergschnecken sind recht langlebig, sie können in der Natur 8 Jahre alt werden. Die viel kleineren Bänderschnecken können in menschlicher Obhut ein Alter von etwa 9 Jahren erreichen. In freier Wildbahn werden sie etwa 4 Jahre alt.

Bei Wintereinbruch graben sich die Schnecken in die Erde ein oder suchen sich ein warmes, sicheres Plätzchen in einem Laubhaufen. Die Gehäuseöffnung schützen sie mit einer Schutzschicht, die sie aus Schleim bilden. Dann halten sie einen Winterschlaf, der drei bis vier Monate dauert.

Weinbergschnecken bilden zum Schutz einen etwas einen Millimeter dicken Kalkdeckel. Dieser hält die Kälte ab und verhindert die Austrocknung der Schnecke. Wird es kälter, dann zieht sich die Schnecke immer weiter in ihr Haus zurück und verstärkt den Deckel mit weiteren Schichten. Bis zu sechsmal kann dies geschehen.

So machen ihnen selbst Temperaturen bis weit unter null Grad nichts aus. Während des Winterschlafes sind die Lebensfunktionen einer Schnecke stark reduziert. Sie atmen nur noch sehr langsam. Ganz ohne Luft geht es aber nicht und so hat jeder Deckel eine Art Luftloch, das allerdings mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist. Den Winter über zehren die Schnecken nun von ihrer Körpersubstanz und verlieren bis zum Frühjahr sehr stark an Gewicht.

Wenn es dann im Frühling wieder wärmer wird und die Erde vom Regen locker wird, wachen die Schnecken auf und kriechen aus ihrem Versteck hervor. Die Weinbergschnecken brechen den schützenden Kalkdeckel mit dem Fuß auf und lassen die nun überflüssige „Tür“ einfach liegen. Dann suchen sie völlig ausgehungert sofort nach saftigem Grünzeug.

Die Bänderschnecken haben kein so festes Schutzdeckelchen, das zurückbleibt. Deshalb kann man bei ihnen später nicht sehen, wo sie überwintert haben. Nicht alle Schnecken überleben den Winter. Möglicherweise waren sie nicht fett genug oder der Winter war einfach zu hart oder der gewählte Überwinterungsort war ungeeignet. Und so verhungern oder erfrieren oder vertrocknen diese Tiere dann.

Die Überlebenden müssen nun schnell wieder an Gewicht zunehmen, um sich an einem neuen Schneckenjahr erfreuen zu können. Sie streifen nun wieder durch die Gegend und hinterlassen ihre glitzernden Schleimspuren. Und im Spätsommer sorgen sie wieder für eine neue Schneckengeneration.

Eine weitere Verwandte ist die Baumschnecke oder gefleckte Schnirkelschnecke.

Baumschnecke

Wesentlich kleiner sind die Schliessmundschnecken, nur 10-12 mm groß und ein turmartiges, spindelförmiges Gehäuse haben. Sie leben von Algen, die sie von alten Gemäuer und Steinen abraspeln.

Schliessmundschnecke

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Über Innergebirg

Mein Zuhause ist „Inneralpin“, das heißt in einem Tal der Hohen Tauern auf der „Sonnseite“. Beruflich bedingt- ich bin Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester- habe ich ein Interesse am gesund werden und bleiben. Vor einigen Jahren habe ich dann die Ausbildung zur TEH Praktikerin gemacht, aus Interesse und Liebe zur Natur und versuche nun mein Wissen durch Fortbildungen und gute Literatur zu vertiefen. Durch den TEH Verein (TEH= traditionelle europäische Heilkunde) bin ich auf das alte und fast vergessene Wissen unserer Vorfahren aufmerksam geworden. Durch diesen Blog sehe ich die Möglichkeit mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten und unser Wissen und Erfahrung auszutauschen und zu teilen, denn ich habe das Gefühl, das Interesse an „Lebensmittel“ und natürlichen Heilmitteln zur Unterstützung der Gesundheit wächst wieder.

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