Veilchengewächse
Bei uns ist von den weltweit verbreiteten 20 Gattungen mit 800 Arten nur die Gattung Veilchen heimisch, sie ist mit 22 Arten vertreten. Die verschiedenen Arten der Veilchen lassen sich leicht miteinander kreuzen. So ist z.B. aus einer Kreuzung europäischer mit asiatischen Arten das Garten- Stiefmütterchen entstanden. Bei den Veilchen kommt neben Fremdbestäubung auch Selbstbestäubung vor.
Charakteristisch für die Familie sind:
- Blüten: Die Veilchenblüten sind zygomorph, d.h. sie lassen sich nur an einer Schnittebene spiegeln und stehen lang gestielt einzeln in den Achseln. Der Kelch setzt sich aus 5 nicht miteinander verwachsenen Kelchblättern zusammen, die Blütenkronblätter sind ebenfalls frei und 5-zählig, das unter Kronblatt ist gespornt.
- Blätter: Die wechselständigen Blätter sind meist herzförmig und ungeteilt, sie besitzen große Nebenblätter.
- Früchte: Die 3 klappige Kapsel enthält viele Samen, die entweder von Ameisen aufgenommen und so verbreitet werden. Außerdem werden sie mittels eines speziellen Mechanismus bis zu 3 Meter von der Mutterpflanze fortgeschleudert.
Einige typische Vertreter:
- März- Veilchen: Die Blüten des März- Veilchen dienen als Aromastoff für Süßwaren und Liköre, man kann sie auch kandieren und als essbare Dekoration verwenden. In der Volksmedizin wird das Kraut als schleimlösendes Mittel bei Bronchitis verwendet. Als kühlende Kompresse lindert es Kopfschmerzen und Schwellungen.
- Acker- Stiefmütterchen: die cremefarbenen Blüten sind kleiner als 15 mm. Es enthält unter anderem entzündungshemmenden Stoffe und wurde als Hausmittel schon lange gegen Entzündungen, Ekzeme, Schnupfen und zur Kräftigung des Immunsystems verwendet.
- Gewöhnliche Stiefmütterchen: es ist eng mit dem Acker- Stiefmütterchen verwandt, die Blüten sind etwas größer, über 15 mm, und dreifarbig. Die blauvioletten bis rötlichen Anthocyanfarbstoffe wurden früher zum Färben benutzt.