Taubnesseln
Taubnesseln haben keine Brennhaare und sind mit der Brennnessel auch nicht verwandt. Alle Taubnesseln sind essbar. Der Geruch der zerriebenen Blätter ist bei den verschiedenen Arten unterschiedlich und lässt auf das Aroma schließen. Der Duft der roten Taubnessel wird oft als am unangenehmsten empfunden. Die weiße Taubnessel ist besonders schmackhaft. Sie kann roh oder gekocht zubereitet werden. Früher hat man auch die Wurzeln weichgekocht als Salat gegessen. Die Taubnessel ist ein ausgesprochenes Frauenkraut. Genauso wie die weiße Taubnessel sind auch die rote und gefleckte Taubnessel zu verwenden, es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die weiße Taubnessel, besonders wenn sie gelblich blüht, die größte Heilkraft hat.
Die weiße Taubnessel wird als (auswurfförderndes Mittel) bei Erkrankungen der Atemwege – also schleimlösend – sowie gegen Blähungen eingesetzt. Mittels Umschlägen der abgekochten Pflanze werden Hautschwellungen, Beulen, Krampfadern und Gichtknoten behandelt. Die Taubnessel wirkt schwach harntreibend. Der Tee aus den Blüten schmeckt köstlich und wird deshalb oft als Frühstückstee zubereitet. Er hilft bei vielen Frauenleiden, besonders beim Weißfluss, Regelstörungen und Juckreiz in der Scheide. Weiße Taubnessel, Zinnkraut, Schafgarbe und Frauenmantel zu gleichen Teilen mischen, einen Tee zubereiten, 14 Tage lang 3- mal täglich 1 Tasse trinken und gleichzeitig auch Sitzbäder mit einem Aufguss dieser Mischung machen, sorgt für ein schnelles Abklingen von Weißfluss bei Frauen.
Früher wurden die jungen Triebe der Weißen Taubnessel gerne als Gemüse gegessen. Die frischen Blüten schmecken vor allem im Salat köstlich. Die Blüten der Weißen Taubnessel sind eine recht gute Bienenweide, von einem Hektar Taubnesseln können bis zu 190 kg Honig pro Vegetationsperiode erzielt werden.
Die gefleckte Taubnessel hat tief rosa bis Purpur gefärbte, gefleckte Blüten. Die Sprosse und Blätter der Gefleckten Taubnessel können als gehaltvolles Wildgemüse verzehrt werden. Sie eignet sich auch für Anpflanzungen in naturnahen Gärten und wird zu diesem Zweck in zahlreichen Kultursorten, z.B. panaschiert, gezogen.
Die Goldnessel hat goldgelbe bis blass gelbe Blüten, meist mit einer orangen Zeichnung auf der Unterlippe. Man kann sie z.B. in einem Wildkräutersalz verwenden.
Die rote Taubnessel ist eine einjährige krautige Pflanze mit purpurnen Blüten und wird 15 bis 45 cm groß; sie blüht von April bis Oktober. Junge Blätter sind purpurn überhaucht, sie werden mit zunehmender Reife dunkelgrün. Hauptsächlich bei Frauenleiden werden die getrockneten Blüten als Tee verabreicht oder man saugt aus den kleinen Blüten die süße Flüssigkeit heraus. Darin enthalten sind unter anderem Gerbstoffe, ätherische Öle, Vitamine und vieles mehr. Der Tee wird auch bei Blasenleiden, Husten oder Darmbeschwerden getrunken. Mit dem Tee können Waschungen bei Verbrennungen und anderen Hautverletzungen gemacht werden.