Eröffnung Almsaison am 1. Mai
Im Tal werden die Kühe erstmals auf die Wiese gelassen, das Gras blüht bereits.
Auf der Alm (1400 m) ist gerade der letzte Schnee weggegangen, auf den Bergen ringsum ist es noch weiß. Unterwegs nur wenig blühende Pflanzen, wie der Huflattich und die Pestwurz.
Der Huflattich ist der erste Frühlingsbote zwischen altem Schnee, Vorjahreslaub und Steinen. Er ist eines der besten Hustenmittel überhaupt und wurde schon von den Griechen und Römern verwendet. Durch das Zusammenspiel seiner unterschiedlichen Wirkstoffe wie Schleim, Gerbstoffe, Inulin, Bitterstoffe, Flavanoide, und Spuren von Pyrrolizidin-Alkalaloide, wirkt er wegen seiner Schleimstoffe reizmildernd auf die Bronchialwege, und lindert Hustenreiz und Schmerz. Außerdem wirken die Huflattichblätter schleimverflüssigend, auswurffördern und keimhemmend. Durch seinen Anteil an Kieselsäure und Gerbstoffe werden die Schleimhäute gefestigt und gestärkt.
Die Pyrrolizidinalkaloide sind in größeren Mengen und über längere Zeit eingenommen leberschädigend. Deshalb nur begrenzt, d.h. höchstens 2-mal jährlich 3 Wochen lang einnehmen, und zwar nur die Blätter, die Blüten enthalten sehr viel mehr PA. Nicht während der Schwangerschaft, Stillzeit und nicht bei Kindern einsetzen.
Tagesdosis: 4,5- 6 g Blätter. Tee: 1 TL getrocknete Blätter mit 1 Tasse heißem (bei Bronchitis) oder lauwarmen Wasser (bei Reizhusten) übergießen, und nach 10 Minuten bei Bronchitis oder 60 Minuten bei Reizhusten abseihen. 3-mal täglich 1 Tasse mit Honig gesüßt trinken.
Die weiße Pestwurz treibt als erstes die Blüten, die Blätter kommen erst später. Sie hat in der Heilkunde keine Bedeutung, im Gegensatz zur roten Pestwurz, die wie der Name schon sagt, eine alte Heilpflanze gegen die Pest war. Heute werden nur Fertigpräparate aus der Pestwurz hybridus (eine PA freie Züchtung) verwendet, da die anderen Pestwurzarten Pyrrolizidinalkaloide enthalten und daher schwach giftig sind.