Beinwell
Symphytum officinale und Kaukasische Beinwell Comfrey
An Bachufern, Gewässerränder, Gräben und in feuchten Gebüschen zu finden. Eine bereits weit verbreitete Abart- bei uns im Garten seit ca. 20 Jahren- ist der Kaukasische Beinwell (Comfrey) der stark wuchert, auch er ist heilkräftig.
- Verwendete Teile: junge Blätter, Wurzeln (am gehaltvollsten im zeitigen Frühjahr oder im Spätherbst).
- Inhaltsstoffe: Allantoin, Asparagin, Rosmarinsäure, Cholin, Inulin, Schleim, Harz, Kieselsäure, Gerbstoffe, Gummi, Zucker, Pyrrolizidin- Alkaloide, Symphyto-Cynoglossin
- Eigenschaften: antirheumatisch, gewebebildend, wundheilend, schmerzlindernd, abschwellend.
- Anwendungen: Einreibungen und Umschläge mit der schleimigen Tinktur oder der Salbe wirken bei Gicht- und Rheumaschmerzen. Bei Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen und sonstige Muskel- und Knochenverletzungen ist frischer Beinwellwurzelbrei unentbehrlich und hat die beste Wirkung. Hat man keine frischen Wurzeln zur Hand, kann man sich mit getrocknetem Wurzelpulver begnügen, das man in heißem Wasser auflöst. Die Wirkstoffe fördern die Zellneubildung und sorgen dafür, dass sich Blutergüsse schneller auflösen. Tinktur oder Tee von der Wurzel fördert außer der Gewebebildung auch den Knochenaufbau. Allantoin wirkt granulationsfördernd und löst Wundsekrete auf oder verflüssigt sie. In der Wirkstoffkombination mit der enthaltenen Kieselsäure regt das Allantoin die Bildung von Kallus an, das heißt, es beschleunigt das Zusammenwachsen von Knochen. Kallus ist Heilungsgewebe bei Knochenverletzungen.
- Beinwell- Umschläge bei Venenerkrankungen mit schlecht heilenden Geschwüren sind ebenfalls ein Mittel der Wahl. Entweder man macht Breiumschläge mit der frischen Wurzel, oder man kocht aus etwa 100 g Wurzel und 500 ml Wasser einen starken Absud, den man abkühlen lässt und dann ein Tuch darin eintaucht. Das ausgedrückte Tuch auf die betroffene Stelle legen, man merkt sofort, ob die Umschläge helfen, nicht länger als 3 Wochen anwenden, dann eine Pause einlegen.
Beinwell ist wegen seiner angeblich Erbgut und Leber schädigenden Stoffe ins Gerede gekommen. man sieht deshalb davon ab, die Pflanze innerlich einzusetzen. Andererseits gehört Beinwell zu den beliebtesten und gebräuchlichsten Pflanzen der Volksmedizin und es ist über viele Jahrhunderte nichts überliefert, was auf Schädlichkeit hinweist. Da die Pyrrolizidinalkaloide nur in Spuren enthalten sind, ist es nur schwer möglich, die maximal 100 mg pro Anwendung zu sich zu nehmen, die schädlich sind. Pyrrolizidinalkaloide werden nicht über die Haut resorbiert.
Heißölauszug
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Die zerkleinerten Pflanzen zusammen mit dem Öl (z.B. Olivenöl) in ein Glas geben, dieses im Wasserbad erhitzen und ca. 1 Stunde dahin köcheln lassen, vom Herd nehmen und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag nochmals erwärmen und dann abfiltern, in Flaschen abfüllen und beschriften.
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Vor allem bei Frischpflanzen ist es besser einen Heißauszug zu machen, da es durch den Wassergehalt in der Pflanze zu Schimmelbildung kommen kann. Auch schleimhaltige Pflanzen wie die Beinwellwurzeln zieht man besser im Heißauszug aus.
Grundrezept Salbe
Zutaten:
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100 g Beinwellölauszug (Olivenöl oder anderes Öl)
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15-25 g Bienenwachs, je nach gewünschter Konsistenz (ca. 18 g ist ideal)
Zubereitung: Das Öl mit dem Bienenwachs erwärmen, bis das Bienenwachs geschmolzen ist, rühren bis es cremig wird, dann in Tiegel abfüllen und beschriften.
Wer das Ganze noch gehaltvoller machen möchte, gibt 20 g Wollwachs zum Öl dazu und rührt dann 40 g Beinwelltinktur ein, rühren, bis es cremig wird und dann abfüllen. Man hat dann die fettlöslichen und die alkohollöslichen Inhaltsstoffe der Wurzeln in dieser Creme.