Harze
Die Therapie mit Harzen ist uralt. Seit dem frühesten Altertum sind uns aus allen Kulturen Räu- cherungen mit Weihrauch, Myrrhe und anderen Harzen überliefert. Harze treten hauptsächlich aus Nadelbäumen, aber auch aus Laubbäumen und gelegentlich aus Knospen aus. Bis Mitte vorigen Jahrhundert war die Pecherei für tausende Familien die Lebensgrundlage, heute 2013 gibt es noch 8 aktive Pechers, die das Harz der Schwarzföhre gewinnen. Das heute in Österreich gewonnene Pech wird mit den gleichen traditionell überlieferten Arbeitstechniken wie schon vor Jahrhunderten erzeugt. Das gewonnene Harz, auch Pech genannt, wird in Raffinerien und Siedereien zu Terpentinöl und Kolophonium verarbeitet. Diese Zwischenprodukte waren bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts die Grundlage zur industriellen Erzeugung von Papier, Lacken, Farben, Seife und vielen anderen Produkten. Heute werden daraus auch Salben und Cremes gemacht.
Wird eine Baumrinde verletzt, so tritt flüssiger Balsam heraus- eine Kombination aus Harzen mit ätherischen Ölen. Der Balsam erstarrt dann, indem er mit Sauerstoff reagiert und die ätheri- schen Öle verdunsten- Harz entsteht. Damit versucht der Baum, ihm zugefügte Wunden zu heilen: Harz verklebt die Leitbündel, schließt die Wunde nach außen ab und desinfiziert sie durch seine antibiotischen Substanzen. Harze entsprechen dem Granulationsgewebe beim Menschen, das nach einer Verletzung der Haut entsteht. Harz ist in Öl leicht und in Alkohol gut, in Benzin teilweise löslich.
Terpentinöl ist vegetabilisch ätherisches Öl aus der Destillation des harzigen Ausflusses (Balsam) lebender Kiefer. Es ist eine brennbare, klare Flüssigkeit mit scharfem Geruch, wasserunlöslich und hat einen Siedepunkt über 150 °C. Lösungsmittel für Lacke, Anstriche und Reinigungsmittel. Es wird unter anderem als Aroma- und Geruchsstoff, für die Vitaminherstellung, als Reinigungs- und Desinfektionsmittel, als Weichmacher für Kunststoffe oder als Ausgangsbasis für weitere Derivate (Rohstoffe und Lebensmittel) verwendet.
Je nach chemischer Zusammensetzung unterscheidet man:
- Terpenharze– Lärche, Kiefer, Fichte, Mastix
- Benzharze- Perubalsam, Benzoe
- Gummiharze– Weihrauch, Myrrhe.
Harze zum Räuchern sollten 1 Jahr gelagert werden, damit sie besten balsamischen Duft ver- strömen, sind sie zu kurz gelagert, qualmen sie oft.
Von den Harzen zu unterscheiden sind die Balsame. Sie erstarren weniger schnell und bleiben meistens in ihrem sirupartigen Zustand- z.B. Perubalsam, Tolubalsam.
Wirkung und Anwendung
So wie die Harze beim Baum als Wundverschluss dienen, können sie auch beim Menschen entsprechend angewendet werden.
Harze und Balsame wirken
- Als Wundverschluss, antiseptisch, desinfizierend
- Hautreizend- wie „Zugsalbe“ um Splitter zu entfernen
- Bei Ekzemen, Krätzmilben wundheilungsfördernd
- Zu Räucherzwecken in vielerlei Weise auf den Körper und die Seele
- Bei chronischen Entzündungen schmerzlindernd und abschwellend- z.B. Weihrauch
Pflanzen mit Harze
-Fichte, Lärche, Mastix- Pistazienbäume, Myrrhe, Storaxbaum, Waldkiefer, Föhre, Weihrauch, indischer; Weißtanne