Ein warmer Oktoberbeginn, noch keine Frostschäden. Die letzten blühenden Pflanzen sind eine Weide für die Wildbienen. In der Monatsmitte Altweibersommer mit leichtem Frost im Tal, aber die Balkonblumen sind noch nicht erfroren, wir haben sie dann vor dem Wintereinbruch doch noch entsorgt.
Ende des Monats Wintereinbruch mit Schnee der liegen bleibt, als Anhang auf den Bäumen ist und Frost in den letzten Tagen.
Beim Beschreiben der Pflanzen ist mir aufgefallen, dass es vor allem Neophyten sind, also Pflanzen, die erst im Laufe der letzten Jahrhunderte bei uns heimisch geworden sind und anscheinend zu den spät blühenden und fruchtenden Pflanzen gehören.
Das kanadische Berufskraut aus der Familie der Korbblütler, zählt zu den wichtigen Heilpflanzen der Indianer in Nordamerika, man verwendete es genau so wie bei uns das einjährige Berufskraut, als frische Pflanze zur Blutstillung, bei Parasiten, die an den Lebenskräften zehren, aber auch bei rheumatischen Beschwerden. Und obwohl es erst im 16. Jhd. nach Europa kam, hat es sich in der „Gegenmagie“ etabliert. Man verwendete es zum Räuchern, als „Widerruf“ böser Anfeindungen in Haus, Hof und Stall. Der Name „Berufskraut“ bezieht sich auf die Vorstellung, man könnte sich mit seiner Hilfe vor dem „berufen (beschreien)“ durch Hexen und Zauberer schützen.
Die kanadische Goldrute aus der Familie der Korbblütler ist ein Einwanderer aus Nordamerika und hat sich in den letzten 100 Jahren explosionsartig ausgebreitet. In der offiziellen Pharmakologie ist sie der einheimischen Goldrute mit ihren wassertreibenden, anregenden und schleimlösenden Eigenschaften gleichgestellt, die einheimische Goldrute hat aber zusätzlich noch eine entzündungshemmende Wirkung.
Die Kapuzinerkresse aus der Familie der Kapuzinerkressengewächse stammt ursprünglich aus Peru. In allen Teilen der Pflanze befindet sich ein Stoff, der wie ein Antibiotikum die Vermehrung von Bakterien verhindert. Dieses natürliche Antibiotikum wird beim Verzehr aus dem ätherischen Öl freigesetzt und über Atem und Harn ausgeschieden. Dort entfaltet es auch seine Wirkung und hilft bei Infektionen der Atemwege aber auch bei entzündlichen Erkrankungen der Nieren und der Harnwege. Man kann die Pflanze frisch zu sich nehmen oder einen Frischpflanzensaft herstellen, eine Teeanwendung ist nicht sinnvoll.
Junge Blätter und Blüten kann man als Beilage zu Salaten und Gemüse geben, man kann auch den Samen in Essig einlegen oder mit Topfen, Salz, Pfeffer und kleingehackten Blättern einen schmackhaften Aufstrich machen.
Die Tomaten aus der Familie der Nachtschattengewächse stammt ursprünglich aus Peru und wird in tausenden von Sorten gezüchtet. Egal ob rot oder gelb, groß oder klein, allen gemeinsam sind die herz- und kreislaufschützenden Eigenschaften und der Farbstoff Lycopin. Er unterstützt den Körper bei der Abwehr krebserregender Stoffe und verhindert die negative Wirkung von Nitrosaminen. Lycopin kann nur dann gut vom Körper aufgenommen werden, wenn es gekocht wird, als Suppe, Soße oder als gekochtes Ketchup. Damit ist die Tomate einige der wenigen Pflanzen, die in gekochter Form noch bessere Eigenschaften hat als als Rohkost.
Die große Wegmalve oder Käsepappel aus der Familie der Malvengewächse hat die gleiche Wirkung wie die kleine Käsepappel. Sie wirken reizmildernd und entzündungshemmend. Ein Aufguss von Blüten und Blättern wirkt wie eine Schutzschicht auf Haut und Schleimhaut. Man kann sie wunderbar mit anderen Heilpflanzen mischen, sie wirkt dann bei Husten, Grippe, Erkältungen und Entzündungen im Magen- Darm Bereich. Als Kompresse und Breiumschlag hilft sie bei Hautentzündungen.
Die Früchte der Malve, die wie ein kleiner Käselaib ausschauen, können roh oder gekocht verzehrt werden und schmecken sehr gut, man verwendet sie, ehe sie reif sind.
Die warme Oktober Sonne genießt auch dieser Distelfalter.