Glykoside
Glykoside dienen der Pflanze als vorübergehender „nächtlicher“ Speicher für Zucker und sind aus jeweils 2 Bausteinen zusammengesetzt, ein „Zucker“ und ein „Nicht Zucker“, das Agklykon. Sie treten stets in Verbindung mit bestimmten Enzymen auf (Glykosidasen), die für die Spaltung dieser Verbindung sorgen. Bei einer Verletzung der Pflanze kommen die Glykoside mit Enzymen, Wasser oder anderen Stoffen in Kontakt, was zu einer Abspaltung des Aglykons führt, die aktive Form des Glykosids, das seine Wirkung nun entfalten kann. Z.B. Knoblauch, Zwiebel oder Kren „duften“ und wirken erst, wenn sie angeschnitten oder gerieben sind.
Die Wirkungen sind sehr unterschiedlich und abhängig von der Agklykongruppe. Die verschiedenen Aglykone werden anhand der chemischen Struktur in Gruppen eingeteilt. Nebenwirkungen und Kontraindikationen sowie Anwendungen der verschiedenen Glykoside sind ebenfalls abhängig von der spezifischen Aglykongruppe.
Aglykongruppe |
Glykosidgruppe |
Anthocyanidine | Anthocyane |
Anthranoide | Anthranoide |
Hydrochinon | Arbutin |
Cumarine | Cumaringlykoside |
Flavanoide | Flavanoidglykoside |
Herzwirksame Steroide | Herzwirksame Glykoside |
Saligenin | Salicylate |
Sapogenine | Saponine |
Senföle | Senfölglykoside |